Zusammenfassung – Jahrestage
Autor
Das Buch „Jahrestage“ wurde von Uwe Johnson verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Wichtige Aspekte des Buches
1. Eine eindringliche und nuancierte Darstellung des Lebens einer deutschen Einwanderin in New York, zusammen mit ihrem zwölfjährigen Tochter.
2. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit schweren Themen wie Identität, Isolation und politische Verdrängung und deren Auswirkungen auf das persönliche Leben.
3. Eine geschickte Heirat von Vergangenheit und Gegenwart, in der historische und aktuelle Ereignisse ineinanderfließen.
Ausführliche Zusammenfassung
„Jahrestage“ erzählt die Geschichte der tagebuchschreibenden Übersetzerin Gesine Cresspahl und ihrer Tochter Marie in den Jahren 1967/68 in New York. Sie reflektiert ihr vergangenes Leben in Deutschland und die Konflikte, die aus ihrer Herkunft und den Entwicklungen in den USA entstanden sind. Der Roman ist in vier Bücher gegliedert, die jeweils die Gedanken und Erlebnisse eines Tages für ein Jahr wiedergeben.
Die historische Dimension von „Jahrestage“ ergibt sich aus der Verbindung von Gesines persönlicher Erinnerung mit der Geschichte Deutschlands und der USA. Obwohl sie selbst keine politischen Aktivitäten unternimmt, erlebt sie die Bezugnahme auf wichtige politische Ereignisse, wie der Konflikt in Vietnam, die Rassenunruhen und die Ermordung Martin Luther Kings.
Die Sprache des Romans ist wohlüberlegt und spiegelt nicht nur die Tiefe der Themenausarbeitung wider, sondern auch die Beherrschung der Technik des Erzählens von mehreren Handlungssträngen gleichzeitig. Diese Techniken führen jedoch zu einem teils verwirrenden, teils faszinierenden Leseerlebnis, bei dem die Geduld und Aufmerksamkeit des Lesers auf die Probe gestellt wird.
Kritische Rezension
„Jahrestage“ ist eine außerordentlich komplexe literarische Arbeit, die den Leser fordert, ihm aber auch viel bietet. Johnsons Erzählweise kann als verwirrend und ermüdend empfunden werden, doch seine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Identität und politischer Verdrängung bildet die Stärke dieses Buches.
Warum man das Buch gelesen haben sollte
„Jahrestage“ ist ein Beweis für Johnsons einzigartiges Können als Autor und umfasst eine Fülle von Themen, die bis heute relevant sind. Es ist eine Lektüre, die sowohl zeit- als auch kontextbezogen ist und den Leser mit eindrucksvollen Charakteren und innovativen Erzähltechniken belohnt.
Weitere Buchempfehlungen
1. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass
2. „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll
3. „Helden wie wir“ von Thomas Brussig
Pro-Argumente
Damit punktet „Jahrestage“:
1. Innovativer und einzigartiger Erzählstil
2. Intensive Auseinandersetzung mit relevanten Themen
3. Starke und eindrucksvolle Charaktere
Kontra-Argumente
Das fällt an „Jahrestage“ auf:
1. Anspruchsvolle und verwirrende Erzähltechniken
2. Hoher Schwierigkeitsgrad
3. Erfordert vom Leser extreme Geduld
Wer sollte das Buch lesen:
„Jahrestage“ ist eine anspruchsvolle Lektüre für geduldige Leser, die sich auf komplexe Erzählstrukturen und detaillierte Ausarbeitungen von Charakteren und Themen einlassen können. Besonders für Liebhaber der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts und für Leser, die sich für Themen wie Exil, Identität und politische Verdrängung interessieren, ist das Buch eine exzellente Lektüre.